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Vorspiel ist ja soo wichtig

In gefühlt 97,3 Prozent aller heteronormativen Beiträge über Sex kommt es vor: Das Vorspiel. Da wird gefragt, ob es wichtig sei. Schwadroniert, dass Frauen es lieben und Männer eher nicht so wichtig finden. Statistisch ermittelt, wie lange es am wohl dauern muss. Und überlegt, was alles dazu gehört.

Hauptakt

Können wir das bitte lassen? Einmal abgesehen davon, dass all dieser normierende Müll dafür sorgt, dass Menschen ihren Sex an imaginären Drehbüchern ausrichten und sich durch den Anspruch auf Normerfüllung unnötig unter Druck setzen, bedeutet der Begriff Vorspiel vor allem eine (Ab-)Wertung: Auf ein Vorspiel folgt der Hauptakt, oder? Das ist dann der Teil, in dem Schwänze in Mösen gesteckt werden, vermute ich. Am Ende steht der – gemeinsame?! – Höhepunkt. Und dann kommt das Nachspiel.

Trauerspiel

Was für ein Trauerspiel. Sex kann wunderbar vollständig sein, wenn niemand irgendetwas irgendwo reinsteckt. Der Teil ohne Penetration kann sogar der schönere, erfüllendere, wichtigere Teil vom Sex sein. Auch für Menschen mit Penis. Und ja. Sex kann auch bedeuten, dass man ohne jeden Anlauf einfach drauflos fickt.

Also los. Geht spielen.

Sprache bestimmt unser Denken. Nicht zuletzt beim Sex. Mit fallen immer wieder Begriffe auf, die mehr verhindern als erklären. In dieser Reihe nehme ich ein paar davon auseinander.