Kondome nerven, verrutschen, gehen verloren, reißen oder platzen. Hab ich gehört.
Aus individueller Sicht kann ich diese Klage nicht nachvollziehen. Ich verhüte seit 28 Jahren ausschließlich mit Kondomen. Mit 19 durfte ich bei meinen ersten Malen von der Unverträglichkeit von Verhütungszäpfchen und Kondomen sehr unmittelbar erfahren. Aber sonst kann ich mich an keinen ernsthaften Vorfall erinnern. Meine beiden Kinder waren auf den Monat genau geplant. Und die Nerverei bekommt man mit etwas Phantasie auch in den Griff.
Vielleicht hatte ich ja einfach nur Glück. Anatomisches und allgemeines. Und vielleicht hatten die vielen Männer und Frauen einfach Pech mit ihren negativen Erfahrungen mit Kondomen, von denen ich lese und von denen mir erzählt wird.
Kondome brauchen doch nur Beziehungsunfähige
Wahrscheinlich hat es aber eher mit der verbreiteten negativen Grundhaltung gegenüber den Gummis zu tun. Kondome braucht man doch schließlich nur in diesen unfertigen Beziehungen, die man schnellstmöglich für die eine oder die nächste feste Beziehung hinter sich lassen will. Zum Schutz vor fiesen Krankheiten. Und um die Verhütung kümmert sich schon irgendeine Frau.
Diese Grundhaltung zu ändern, dürfte ein langer Prozess sein. Angesichts der Beharrungskräfte der patriarchalen Strukturen eine Aufgabe für Generationen.
Technikfragen: Zwischen Size Matters und Applikationshilfe
Schneller lässt sich jedoch eine zweites Problem aus dem Weg räumen. Nämlich das nach wie vor sehr große Unwissen über Kondome und deren Handhabung. Das fängt bei der Wahl der richtigen Größe an und hört bei der richtigen Technik zum Überziehen nicht auf.
Die wunderbare Josefa Nereus hat die wichtigsten Aspekte dazu mal in einem Video zusammengefasst, das ich Euch allen sehr ans Herz legen möchte.
Übrigens: Falls ihr mehr über Josefa und ihren Beruf erfahren wollt. Youtuber Felix von der Laden (alias Dner) hat für das FUNK-Format follow me.reports eine ziemlich gute Reportage über sie gemacht.