Seite auswählen

Kondommuffel? Echt jetzt?

Die Idee für dieses Blog reift schon ein paar Jahr vor sich hin. Der erste Impuls dazu entsprang gleich mehreren Gesprächen, die sich in kurzem zeitlichen Abstand ergaben. Thema: Kondommufflige Männer (und auch Frauen). Dass es unter Männern Arschlöcher gibt, denen ihre Hinterlassenschaft – Sperma, Krankheiten oder gar Kinder – egal sind, war mir natürlich bewusst. Doch wie weit diese Haltung in Kreise hineinreicht, die ich eigentlich für Teil meines positiven Umfeldes hielt, hat mich erschreckt und überrascht.

160716-CBD-72dpi

Ich verhüte mit Kondomen seit… schon immer. Mit meiner ersten Freundin. Mit den Affären danach. In meiner mittlerweile 17 Jahren währenden Ehe, in der es genau die zwei sehr genau geplanten Kinder gibt. Never ever wäre es mir in den Sinn gekommen, einer Frau die alleinige Verantwortung für Empfängnisverhütung zu überantworten. Hormone schlucken (lassen) wo ein Gummi die gleichen Dienste leistet? Hä?

Kondome als Standard

Ich bin überzeugt, dass uns ein gesellschaftlicher Konsens gut zu Gesicht stünde, der Kondome zum Standard erhebt. Denn mal ehrlich. Wie viele Konstellationen gibt es, in denen Sex ohne Kondom ersthaft und dauerhaft in Betracht kommt?

  • Jede Form von Casual Sex. – Auf keinen Fall.
  • Nicht monogame oder kurze serielle Beziehungen? – Nein. Gesundheitsschutz geht vor. Und außerdem sollten Männer doch ein eigenes Interesse am Thema Empfängnisverhütung haben. Oder?
  • Auf lange Frist angelegte monogame Beziehungen? – Eher nein. Die langfristige Einnahme hormoneller Mittel sind weder Frauen noch Männern ernsthaft zu zumutbar.
  • Zumindest mittelfristig angelegte monogame Beziehungen, in denen aus Gründen der unbedingt sicheren Empfängnisverhütung hormonelle Mittel eingenommen werden? – Na meinetwegen. Wobei ich überzeugt bin, dass man mit Kondomen und Köpfchen eine ähnlich gute Sicherheit erreichen kann.

Da bleibt also wenig Raum für Sex ohne Kondom. – Und? Ist das schlimm? Ich glaube nein, wenn es gelänge die mentalen Blockaden beim Thema Kondom abzubauen. Dazu wäre der Grundsatz „Kondom ist der Regelfall“ beginnend bei der Sexualerziehung der Kinder breit in der Gesellschaft zu verankern. Im Idealfall macht Sex mit Kondom in allen Köpfen irgendwann mehr Spaß als ohne.

Diese Idee zu diskutieren, war die ursprüngliche Idee für dieses Blog. Über einen Namen und eine Domain bin ich allerdings erst mal nicht hinaus gekommen.

Vom Kondomblog zum Sexblog

Mittlerweile hat sich mein Themenspektrum noch einmal deutlich geweitet. Seit der re:publica 2014 schaue ich nicht nur Porn, sondern denke auch drüber nach. Nicht zuletzt Dank Nils sind alternative Beziehungsformen auf meinem Radar und mein Interesse, meine eigene Sexualität weiterzuentwickeln, steigt von Tag zu Tag. Daher ist aus dem monothematischen Blog jetzt eben ein Sexblog geworden. Den Namen und die URL finde ich aber immer noch geil.

Jetzt muss ich nur noch Zeit und Muße finden, das Blog auch regelmäßig zu befüllen. Den Modus dafür suche ich noch. Seht mir gerne dabei zu.